Antonia Hammer

Applied Zoology and Nature Conservation

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Forschungsinteressen

Ausweitung des Verbreitungsgebiets und Wanderungsverhalten bei der Kleinen Hufeisennase

Dieses Promotionsprojekt ist in das Graduiertenkolleg RESPONSE eingebettet, welches die biologischen Reaktionen verschiedener Taxa auf sich rasch verändernde Umweltbedingungen untersucht. Neben der phänotypischen Plastizität und der genetischen Anpassung an (anthropogen verursachte) Umweltveränderungen, z. B. globale Erwärmung, ist bei R. hipposideros vor allem die mögliche Veränderung des Verbreitungsgebiets interessant. In verschiedenen Modellen zum Klimawandel wurde eine Ausbreitung dieser Art nach Norden vorhergesagt. Allerdings ist wenig über die tatsächlichen Mechanismen bekannt, die hinter den Ausbreitungs- und Besiedlungsmechanismen dieser Art stehen und zu einer Ausdehnung des Verbreitungsgebiets führen. R. hipposideros hat in der Mitte des 20. Jahrhunderts große Verluste in der Populationsgröße erlitten, was auf verschiedene Gründe zurückzuführen ist, wie den Verlust von Quartieren, die Zerstörung und Fragmentierung von Lebensräumen, die Intensivierung der Landwirtschaft und den verstärkten Einsatz von Insektiziden und Holzschutzmitteln. Heute hat sich die Situation der Kleinen Hufeisennase verbessert, und die Populationsgrößen in Thüringen nehmen zu, wobei früher genutzte Lebensräume wiederbesiedelt werden. Dennoch ist diese Art in Deutschland vom Aussterben bedroht und steht daher unter gesetzlichem Schutz und unter besonderer Berücksichtigung des Naturschutzes.

Das übergeordnete Ziel dieses Forschungsprojekts ist es, mit Hilfe von bereits gewonnenen und neuen Daten (z.B. genetische Daten aus Kotproben, akustisches Monitoring) zu erforschen, wie sich Kolonien von R. hipposideros bilden und wie die Ausbreitung verläuft. Darüber hinaus werden die Daten genutzt, um artspezifische Modelle zur Ausbreitung und Besiedlung neuer Lebensräume zu erstellen, um die Verbreitung der Kleinen Hufeisennase vorherzusagen und Schutzmaßnahmen effektiv zu planen.

Während meiner Masterarbeit habe ich bereits Erfahrungen mit Fledermäusen gesammelt (vor allem durch die Analyse von Echoortungsrufen), als ich die Fledermausaktivität und -vielfalt zwischen einem Naturschutzgebiet und intensiv bewirtschafteten Macadamia-Plantagen in Südafrika verglichen habe. Daher freue ich mich, meine Interessen an der Ökologie von Fledermäusen und am Wildtierschutz in diesem zukunftsorientierten Forschungsprojekt zu kombinieren.

Publikationen

Weier, S. M., Linden, V. M., Hammer, A., Grass, I., Tscharntke, T., & Taylor, P. J. (2021). Bat guilds respond differently to habitat loss and fragmentation at different scales in macadamia orchards in South Africa. Agriculture, Ecosystems & Environment, 320, 107588.