Zoologisches Institut und Museum
Vogelwarte

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Das Migrationsverhalten von Zugvögeln erfordert spezifische Anpassungen, die eine vererbbare Komponente besitzen. Die zugrunde liegenden Gene und die Genregulation sind jedoch weitgehend unbekannt. Außerdem können bei langlebigen Vögeln elterliche Einflüsse und Erfahrungen das genetische Programm verändern oder ergänzen.
Als Doktorandin untersuche ich die genomischen Grundlagen des Zugphänotyps bei einer langlebigen Vogelart, der Flussseeschwalbe (Sterna hirundo). Flussseeschwalben überwintern entlang großer Teile der afrikanischen Küste, und bei einer Population, die an der Ostseeküste Nordostdeutschlands brütet, wurde kürzlich festgestellt, dass zwei verschiedene Zugrouten genutzt werden, um das Überwinterungsgebiet zu erreichen¹. Ich werde die genomischen Grundlagen dieser offensichtlichen Zugscheide innerhalb einer Brutkolonie untersuchen, indem ich Gene/Genomregionen untersuche, die sich zwischen den Individuen mit unterschiedlichen Zugrouten unterscheiden.
Zur Verknüpfung von Phänotyp und Genotyp wurde eine Zusammenarbeit mit dem Institut für Vogelforschung in Wilhelmshaven initiiert, um die Schwerpunkte beider Institute zu kombinieren.
Darüber hinaus werden Sequenzierungsdaten von Individuen mit bekanntem Zugverhalten aus dem Institut für Vogelforschung in Wilhelmshaven und der kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Zagreb einbezogen.

¹Piro, S. & Schmitz Ornés, A. 2022. Journal of Ornithology.

IfV Vogelwarte

Kroatische Akademie der Wissenschaften und Künste, Zagreb