
Mit DigInDEEP (Digitale interdisziplinäre Datenexplorations und -examensplattform) wollen wir innovative, zukunftsweisende, interdisziplinäre und interaktive Modelle kompetenzorientierten Lernens entwickeln und dabei die Chancen des digitalen Raums gemeinsam mit den Studierenden neu erkunden und nutzen. In grundständigen wie auch weiterführenden Studiengängen liegt der Fokus maßgeblich auf fachlicher Wissensvermittlung. Dabei wird die Vermittlung von berufsvorbereiteten Kompetenzen, wie z. B. Planung, Durchführung und Präsentation von Forschungsarbeiten, oft vernachlässigt und in naturwissenschaftlichen Fächern oft erst mit der Bearbeitung von Abschlussarbeiten adressiert. Wir wollen mit DigInDEEP schon deutlich früher derartige Schlüsselkompetenzen vermitteln und möchten folgende Ziele erreichen:
- Stärkung der Teamfähigkeit durch die strukturierte Bearbeitung einer Aufgabe in einer (inter)disziplinären Kleingruppe.
- Stärkung lösungsorientierten Denkens durch eigenständige Gruppenarbeit zu problemorientierten Fragestellungen.
- Stärkung der Kompetenzen zur Ergebnisvermittlung und Diskussion in einem forschungsnahen Kontext.
Das Projekt DigInDEEP hat im April 2024 begonnen und läuft, für einen Zeitraum von zwei Jahren, bis März 2026. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen Prof. Peter Michalik (Zoologisches Museum), der das Projekt leitet, Prof. Martin Wilmking (Landschaftsökologie) und Prof. Sebastian van der Linden (Fernerkundung und Geoinformationsverarbeitung) und realisiert Projektziele interdisziplinär. Das Projekt wird von Dr. Robert Feller konzeptionell begleitet und umgesetzt.
Das Projekt wird von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre in deren Freiraum Programm gefördert (Förderzeitraum 2024-2026).




Die digitalen Werkzeuge in DigInDEEP beinhalten Plattformen [4], die Aufgaben umfassen, die fallbasiertes Lernen vorsehen können. Diese Aufgaben ermutigen Studierende, ein Thema von persönlichem Interesse zu wählen [5], wodurch Höhere-Ordnung Denkfähigkeiten (High-Order Thinking Skills) gefördert und entwickelt werden [6].
DigInDEEP beinhaltet zudem Aufgaben für die teilnehmenden Kurse, deren Ergebnisse über verschiedene Studierendengenerationen hinweg zugänglich gemacht werden können. Dies motiviert die Studierenden und schafft eine hilfreiche, vernetzte Ressource für andere Studierende [7] und Lehrende.
Da Phänomene und Probleme zunehmend komplexer werden, sind Studierende darauf angewiesen, sie zu kategorisieren und miteinander zu verknüpfen, wie z. B. in der Landschaftsökologie [8]. DigInDEEP führt in den Kursen kollaborative Zettelkasten-Tools ein, die ein fundiertes Wissensmanagement fördern [9].
In allen Kursen wird der Wert des gruppenbasierten Lernens anerkannt und angewendet: Die fallbasierten Lernaufgaben, die Aufgaben zum Wissensmanagement, Wissensanalyse und Wissenskommunikation beinhalten, werden in der Regel in Gruppen bearbeitet, um Teamarbeit zu fördern [2].
Lehrmaterialien werden effektiver für selbstbestimmtes Lernen bereitgestellt: DigInDEEP produziert Videovorlesungen, um mehr Zeit für den Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden zu schaffen, Diskussionen und kritisches Denken zu fördern, und mit dem Video-Einsatz das hochwirksame Flipped-Classroom-Prinzip effektiv zu realisieren und eine intensivere Betreuung zu ermöglichen [10].
Die bio- und geowissenschaftlichen Studiengänge, die im SoSe 2025 und WiSe 2025/2026 Lösungen aus dem DigInDEEP-Projekt übernehmen, beinhalten eine externe Website (cork | bio) sowie verbesserte Moodle-Kurswebsites, die die oben genannten Elemente als „Lernpfade“ oder „Lernlandschaften“ integrieren.
- Gill JC. Geology and the Sustainable Development Goals. Episodes Journal of International Geoscience. 2017;40: 70–76. doi:10.18814/epiiugs/2017/v40i1/017010
- Rieckmann M. Future-oriented higher education: Which key competencies should be fostered through university teaching and learning? Futures. 2012;44: 127–135. doi:10.1016/j.futures.2011.09.005
- Wang X, Su Y, Cheung S, Wong E, Kwong T. An exploration of Biggs’ constructive alignment in course design and its impact on students’ learning approaches. Assessment & Evaluation in Higher Education. 2013;38: 477–491. doi:10.1080/02602938.2012.658018
- Halsall JP, Powell JL, Snowden M. Determined learning approach: Implications of heutagogy society based learning. Serpa S, editor. Cogent Social Sciences. 2016;2: 1223904. doi:10.1080/23311886.2016.1223904
- Loyens SMM, Magda J, Rikers RMJP. Self-Directed Learning in Problem-Based Learning and its Relationships with Self-Regulated Learning. Educ Psychol Rev. 2008;20: 411–427. doi:10.1007/s10648-008-9082-7
- Wikanta W, Susilo H. Higher Order Thinking Skills Achievement for Biology Education Students in Case-Based Biochemistry Learning. International Journal of Instruction. 2022;15: 835–854.
- Palmer AR. Sex, camouflage, marvelous adaptations: A writing assignment that inspires. Invertebrate Biology. 2021;140: e12322. doi:10.1111/ivb.12322
- Lepczyk CA, Lortie CJ, Anderson LJ. An ontology for landscapes. Ecological Complexity. 2008;5: 272–279. doi:10.1016/j.ecocom.2008.04.001
- Christ G. Mapping Change: A Collaborative GIS-based Cue Card System for the Humanities. In: Bock HG, Jäger W, Winckler MJ, editors. Scientific Computing and Cultural Heritage. Berlin, Heidelberg: Springer; 2013. pp. 109–117.
- Fyfield M, Henderson M, Heinrich E, Redmond P. Videos in higher education: Making the most of a good thing. Australasian Journal of Educational Technology. 2019;35: 1–7. doi:10.14742/ajet.5930
Teilprojekte

Im Sommersemester 2025 soll erstmals das neue Lerntool cork|bio (Collecting, Research and Knowledge Management in Biological Sciences) im M.Sc.-Studiengang “Biodiversity, Ecology and Evolution” zum Einsatz kommen, das wir seit April 2024 als Teil eines größeren Projekts entwickeln. Das Ziel ist, selbstbestimmtes Lernen zu fördern und berufsvorbereitende Kompetenzen zu vermitteln. cork|bio soll Studierende durch Fallbeispiel-Aufgaben motivieren und ihnen helfen, in Kleingruppen eigenständig biowissenschaftliche Forschungsprojekte in all ihren Facetten zu planen und zu präsentieren.