Aktuelle Informationen aus der Fachgruppe

Ergebnisse der 21. Wintervogelzählung 2022/2023

Ergebnisse der 21. Wintervogelzählung 2022/2023

Mehr als 20 Jahre Wintervogelzählung durch die Fachgruppe Greifswald, da verliert man schon die Übersicht wie es begann. Im Winter 2002/03 die erste Zählung – alle Zählstrecken damals nur im Offenland quasi als Pendent zur Wasservogelzählung. Die Zählung entwickelte sich dann im Laufe der Zeit zu einer Zählung in drei wesentlichen Habitaten in und um Greifswald. Insgesamt wurden dabei 4.172 Streckenkilometer gezählt. Es gibt keine andere Region in M-V, aus der eine vergleichbare Information zum Vorkommen häufiger Wintervögel vorliegt! In einer Zeit mit tiefgreifenden Veränderungen der uns umgebenden Biozönose vielleicht ein Ansporn noch weiterzumachen. Den ausführlichen Bericht finden Sie hier ...

Das Vogeljahr am Struck 2022

Das Vogeljahr am Struck 2022

Seit vielen Jahren betreut Dietrich Sellin schon das NSG Struck und die Freesendorfer Wiesen. Seinen ausführlichen Bericht für das Jahr 2021 lesen Sie hier ...

Goldammer plündert Kohlmeisennest (2022)

Goldammer plündert Kohlmeisennest (2022)

Goldammermännchen Foto: S Fregin

Dass Greif- und Rabenvögel Singvogelnester ausrauben ist ja allgemein bekannt. Bei Singvögeln wurde dies bisher nur selten nachgewiesen. Dank eines mit einer Webcam überwachten Nistkastens, konnte jedoch ein interessanter Video-Nachweis erbracht werden. Dabei handelte es sich um ein Goldammermännchen, welches das Nest einer Kohlmeise plünderte. Wer Näheres darüber erfahren möchte kann hier weiterlesen ...

Ergebnisse der 20. Wintervogelzählung 2021/2022

Ergebnisse der 20. Wintervogelzählung 2021/2022

Seit nunmehr 20 Jahren erfasst die Fachgruppe in den Wintermonaten jeweils an 3 Terminen die Anzahl der Vögel auf bis zu 26 Zählstrecken in Greifswald und Umgebung. Mit der Zeit änderten sich die Zählstrecken sowohl von der Verteilung der Habitate als auch von deren Streckenlänge. Momentan betragen die Streckenlängen für die Habitate Kulturland knapp 150 km, für Waldstrecken über 70 km und für Stadtstrecken fast 60 km. Den ausführlichen Bericht finden Sie hier ...

Das Vogeljahr am Struck 2021

Das Vogeljahr am Struck 2021

Seit vielen Jahren betreut Dietrich Sellin schon das NSG Struck und die Freesendorfer Wiesen. Seinen ausführlichen Bericht für das Jahr 2021 lesen Sie hier ...

Raubwürgererfassung 2021

Raubwürgererfassung 2021

Verteilung der Beobachtungen des Raubwürgers über das Jahr seit 2000

In diesem Jahr wollen wir den Winterbestand an Raubwürgern in unserem Beobachtungsgebiet erfassen und den Brutverdachten aus den letzten Jahren auf den Grund gehen. Dazu sind uns natürlich auch Hinweise aus der Bevölkerung sehr willkommen. Wer also einen Raubwürger sieht, möge uns seine Beobachtung bitte mitteilen. Dazu hätten wir neben dem Datum auch gern eine möglichst genaue Ortsangabe. Auch ältere Beobachtungen sind von Interesse, da diese Vögel relativ standorttreu sind. Wie die Dekaden-Grafik zeigt, sind diese Vögel Einzelgänger und sind im Herbst und Winter am wahrscheinlichsten in unserer Feldflur anzutreffen. Wenn man also im April 2 Individuen gleichzeitig in geringem Abstand sieht, könnte das schon auf einen Brutversuch hindeuten.

Ergebnisse der Wasservogelzählung im Januar 2020

Ergebnisse der Wasservogelzählung im Januar 2020

Wie jedes Jahr im Januar beteiligt sich auch die Fachgruppe Ornithologie Greifswald an der internationalen Wasservogelzählung. Auf jeweils 8 Zählstrecken entlang des Greifswalder Boddens werden die hier im Winter rastenden Arten mit den vorgefundenen Häufigkeiten registriert. In diesem Jahr wurden 40 Arten mit insgesamt über 100000 Individuen gezählt. Die detaillierten Ergebnisse der diesjährigen Wasservogelzählung können Sie hier einsehen.

Auswertung der Elster-Erfassung von 2019 (2020)

Auswertung der Elster-Erfassung von 2019 (2020)

fliegende Elster mit Nistmaterial, Foto von Michael Luhn
Foto: M Luhn

2018 erreichte uns eine Nachricht von Stralsunder Ornithologen, die einen Rückgang der Elsterpopulation von 36% im gleichen Jahr gegenüber 2012 beobachtet hatte. Daraufhin rief die Ornitologische Arbeitsgemeinschaft Mecklenburg-Vorpommerns (OAMV) auf, eine Kartierung der in den Städten MV's brütenden Elstern durchzuführen. Dem kam unsere Arbeitsgruppe im darauf folgenden Jahr nach. Hier sind nun die von D.Sellin und J. Köhler zusammengetragenen Ergebnisse zu finden, die auch im Ornithologischen Rundbrief veröffentlicht werden.

Bundesweites integriertes Monitoring Rauchschwalbe (2020)

Bundesweites integriertes Monitoring Rauchschwalbe (2020)

Junge Rauchschwalben (rechts: Erstbrut, links: Zweitbrut) Foto: J Köhler

Durch Nina Seifert, Mitarbeiterin der Succow-Stiftung, wurde an uns die Idee herangetragen, an diesem Projekt der drei deutschen Vogelwarten teilzunehmen und die auf der Insel Koos brütenden Rauchschwalben zu beringen. Dieser Gedanke wurde von Jens Köhler (und in Vertretung Frank Tetzlaff) aufgegriffen und im Jahr 2020 mit dem Fang von Altvögeln begonnen. Durch die auf der Insel eingesetzten Bundesfreiwilligendienstler wurde der Brutbestand in den Schuppen, Garagen und anderen Gebäuden über die gesamte Brutsaison erfasst. So konnte ein Bestand von ca. 15-20 BP ermittelt werden (zusätzlich brüten in den Stallungen noch etwa weitere 10 BP der Rauchschwalbe, diese wurden 2020 aber nicht in die Kontrolle und Beringung mit einbezogen). Durch die steten Kontrollen konnte bei den Jungvögeln das beringungsfähige Alter festgestellt werden, sodass in allen Nestern sämtliche Jungvögel einen Ring der Vogelwarte Hiddensee erhielten. Zusätzlich wurde eine kleine Rauchschwalbenpopulation von 6 BP in Groß Karrendorf  mit einbezogen. Auch hier erhielten alle Jungvögel und fast alle Altvögel einen Ring.

 Im Jahr 2020 wurden insgesamt 173 Rauchschwalben (34 Alt- und 139 Jungvögel) beringt. Die Jungvögel stammten aus 37 Bruten, sodass dies eine Jungenanzahl pro Brut von 3,8 ergibt. Glutz von Blotzheim et al (Handbuch der Vögel Mitteleuropas Band 10/1, 1985) gibt eine Gelegegröße von 3-6 Eiern an, wobei die am meisten festgestellte Gelegegröße 5 ist. Durchschnittlich liegt der Ausfliegeerfolg nach seinen Angaben bei 77-91%, welcher von der Erstbrut zur Drittbrut ansteigt und somit im Sommer höher als im Frühjahr ist. In den Nestern auf der Insel Koos wurde nur ein toter Jungvogel gefunden, wonach der Ausfliegeerfolg ebenfalls sehr hoch sein dürfte. Es wurden in einem Nest 1, in 5 Nestern 2, in 9 Nestern 3, in 11 Nestern 4, in 9 Nestern 5 und in 2 Nestern 6 Jungvögel beringt

 Die Saison 2021 kann kommen. Einerseits ist es interessant, wie sich der bisher kühle Frühling auf die Brut auswirken wird und zweitens wird es spannend, wie viele der Alt- und Jungvögel zurück auf die Insel Koos bzw. nach Groß Karrendorf finden werden.

Zum Brutbestand des Kiebitzes auf ausgewählten Kontrollflächen (2019)

Zum Brutbestand des Kiebitzes auf ausgewählten Kontrollflächen (2019)

Foto: D Sellin

In den letzten 40 Jahren hat sich der Brutbestand des Kiebitzes Vanellus vanellus in Mecklenburg-Vorpommern um 70−80 % verringert. Da aktuelle Bestandsangaben nach 2010 fehlen, erfolgte im Frühjahr 2019 im Norden des Landkreises Vorpommern-Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) eine Brutbestandserfassung auf subjektiv ausgewählten Kontrollflächen.In den 68 erfassten Revieren gingen in 31 Revieren die Gelege während der Bebrütungsphase verloren. Danach wurden die Reviere aufgegeben, ohne dass es zu Nachgelegen kam.In den letzten 40 Jahren hat sich der Brutbestand des Kiebitzes Vanellus vanellus in Mecklenburg-Vorpommern um 70−80 % verringert. Da aktuelle Bestandsangaben nach 2010 fehlen, erfolgte im Frühjahr 2019 im Norden des Landkreises Vorpommern-Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) eine Brutbestandserfassung auf subjektiv ausgewählten Kontrollflächen.
In den 68 erfassten Revieren gingen in 31 Revieren die Gelege während der Bebrütungsphase verloren. Danach wurden die Reviere aufgegeben, ohne dass es zu Nachgelegen kam.

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Eine kleine Bestandsaufnahme im Peenetal 2018

Eine kleine Bestandsaufnahme im Peenetal 2018

Zwergsäger Foto: S Fregin

Seit 2001 zählen wir Vögel an verschiedenen Stellen des Peenetals. Dietrich Sellin zog eine kleine Zwischenbilanz anhand von Schnatterente, Weißbartseeschwalbe, Schwarzhalstaucher  und Zwergsäger. Der Grund für die schwankenden Bestände ist wohl in den Veränderungen der Vegetation zu suchen.

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Vortrag von Prof. M. Wink (Heidelberg) "Neues aus der DNA-Systematik der Vögel" am 4. Apr. 2018

Vortrag von Prof. M. Wink (Heidelberg) "Neues aus der DNA-Systematik der Vögel" am 4. Apr. 2018

Dieser Vortrag findet am 4. April 2018 um 18:30 Uhr im Seminarraum 232 in der Soldmannstraße 23 statt!

Durch die Analyse der DNA ist es heute den Biologen möglich, die Stammesgeschichte aller lebenden Organismen zu rekonstruieren. Dies gilt auch für die Vögel. Große Fortschritte gibt es bei der Erstellung des Vogelstammbaums und der verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen den Familien. Dies hat unmittelbar Einfluss auf die Anordnung der Familien in Handbüchern, Vogellisten usw. Durch DNA-Sequenzierung können wir auch innerhalb von Familien prüfen, ob alle Gattungen monophyletisch sind. Wenn nicht, müssen die Arten neu in Gattungen sortiert werden. Dies hat bereits zu vielen Umbenennungen geführt, die auch für den Faunisten relevant sind. Durch höher auflösende DNA-Marker kann man innerhalb von Arten aufklären, wie die einzelnen Populationen in Raum und Zeit entstanden. Dies führt häufig zu einer Neubewertung von Unterarten.

Jahresbericht 2017 NSG "Böhmke und Werder"

Jahresbericht 2017 NSG "Böhmke und Werder"

Flussseeschwalbe Foto: M Luhn

Seit nunmehr 40 Jahren betreut unsere Fachgruppe das NSG "Böhmke und Werder" bei Neppermin im Achterwasser der Insel Usedom. Auf ihr befindet sich mit ca 6400 Brutpaaren eine der größten Lachmöwenkolonien der deutschen Küste. Außerdem brüten dort noch etwa 150 Brutpaare der Flussseeschwalbe sowie Graugänse und verschiedene Entenarten. Die Vogelwarte Hiddensee führt dort gleichzeitig mehrere Projekte zur Erforschung dieser Lachmöwenpopulation durch. Die Höhepunkte von 2017 waren die Besenderung von einigen Lachmöwen und in Zusammenarbeit mit der Uni Rostock die Befliegung mit einer Drohne, um die Anzahl der Nester auszuzählen. Mehr ...

Vortrag von Thomas Krumenacker über den Schreiadlerzug in Israel

Vortrag von Thomas Krumenacker über den Schreiadlerzug in Israel

Eine Bilanz aus 30 Jahren Zählung auf dem Herbstzug im Nahen Osten.

Schreiadler Foto: M Luhn

(Veranstaltung am 1. November 2017 um 19:00 Uhr in der Soldmannstraße 23 im SR 232 im 1. OG)

Alljährlich wird der Zug ausgewählter Vogelarten auf dem Weg von Europa nach Afrika in Israel systematisch erfasst. Die seit mehr als 30 Jahren laufende Zählung ist eine der bedeutendsten Langzeit-Studien des Großvogelzugs weltweit. Für einige Vogelarten wie den Schreiadler und den Kurzfangsperber sind die Herbst-Zählungen die wichtigsten Indikatoren für das Befinden der gesamten Art, denn annähernd die gesamte Weltpopulation von ihnen nutzt diese Route und lässt damit auch Rückschlüsse auf Bestandsschwankungen und -trends über die Jahre zu.

Thomas Krumenacker, Berlin, der die von Hunderten Freiwilligen über viele Jahre gesammelten Erfassungsdaten ausgewertet hat, stellt die Bedeutung Israels als Durchzugsland für Schreiadler und andere Greifvögel, die Methode der Erfassung und deren wichtigsten Ergebnisse in einem reichhaltig bebilderten Vortrag vor.

Flussseeschwalbe zieht über Südost-Route (2016)

Flussseeschwalbe zieht über Südost-Route (2016)

beringte Flussseeschwalbe
beringte Flussseeschwalbe Foto: M Luhn

Am 24. Mai 2016 wurde in der Brutkolonie im NSG Inseln Böhmke und Werder eine Flussseeschwalbe mit israelischem Ring (Tel Aviv DD 20203) gefangen. Der Vogel war bereits am 07. Juni 2007 als Brutvogel in der Kolonie auf Böhmke beringt worden (NA 0101662). Auch 2008, 2010 und 2011 erfolgte der Nachweis in der Seeschwalbenkolonie.

Am 13. Juli 2011 wurde der Vogel in den Salinen von Atlit (32°41'00"N 034°56'00"E) südl. von Haifa 2884 km südöstlich vom Brutplatz auf dem Wegzug gefangen. Hier erhielt er wohl den israelischen Ring als Zusatz. Beim Wiederfang am Brutplatz 2016 hatte er nur noch ein Bein, so dass vermutlich der Hiddensee-Ring verloren ging.

Dieser östliche Zugweg ist bisher sehr selten nachgewiesen worden. Bairlein et al. (2014) kennen noch keinen Fund auf dieser Route. 2013 u 2015 wurden allerdings im Rahmen des Fangprojektes in den Atlit-Salinen weitere zwei Flussseeschwalben markiert, die aus der sächsischen Oberlausitz stammen (Heinicke et al. i. Dr.). Auch der finnische Zugatlas verzeichnet einen Fundpunkt in Israel (Valkama et al. 2014). Ebenso nennen Cepak et al. 2008 zwei Funde tschechischer bzw. slowakischer Brutvögel, die auf eine Südostroute schließen lassen.

 

Bairlein F, J Dierschke, V Dierschke, V Salewski, O Geiter, K Hüppop, U Köppen & W Fiedler 2014: Atlas des Vogelzugs. Wiebelsheim.

Cepak J, P Klvana, J Skopek, L Schröpfer, M Jelinek, D Horak, J Formanek & J Zarybnicky 2008: Atlas migrace ptaku ceske a slovenske republiky. Prag.

Valkama J, P Saurola, A Lehikoinen, E Lehikoinen, M Pina, P Sola & W Velmala 2014: The Finnish Bird Ringing Atlas Vol 2. Helsinki.

2016 war das schlechteste Weißstorchjahr seit 1971 in OVP

2016 war das schlechteste Weißstorchjahr seit 1971 in OVP

Weißstorch-Bestandsentwicklung

Lediglich 79 Horste wurden von Störchen 2016 besetzt. 42 Paare zogen erfolgreich Jungen auf. Allerdings flogen nur 74 Jungstörche aus. Das sind weniger als 1 Jungvogel pro besetztem Horst und damit das schlechteste Brutergebnis seit 1971! Diese seit 2005 anhaltende Situation (niedriges Bestandsniveau, verminderte Jungenzahl) steht offensichtlich im Gegensatz zur allgemeinen Bestandsentwicklung in allen anderen Bundesländern.  ...mehr