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Antrag: Rest(e)los glücklich

Antragsteller*innen: Julia Sandner, Charlotte Paul, Katharina Beer, Mercedes N. D. Spiering, Philip Pinzél, Sarah von Zittwitz

Antrag: Die Studierendenschaft spricht sich dafür aus, dass das Studierendenwerk Greifswald Maßnahmen zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung ergreift und hierzu insbesondere eine Kooperation mit der Initiative „Too Good To Go“ (TGTG) prüft und anstrebt. Ziel ist es, überschüssige, aber einwandfreie Lebensmittel aus den Mensen und Cafeterien des Studierendenwerks über diese Plattform zu vergünstigten Preisen anzubieten.

 

 

Begründung des Antrags: Der globale Kampf gegen Lebensmittelverschwendung ist eine der drängendsten ökologischen und ökonomischen Herausforderungen unserer Zeit. Jährlich landen in Deutschland Millionen Tonnen genießbarer Lebensmittel im Müll. Diese Verschwendung ist nicht nur ethisch bedenklich, sondern auch eine immense Belastung für unsere Umwelt, da sie unnötige Ressourcen (Wasser, Energie, Land) verbraucht und Treibhausgasemissionen verursacht. Als Universität tragen wir eine besondere Verantwortung, Nachhaltigkeit nicht nur zu lehren, sondern auch aktiv vorzuleben. Das Studierendenwerk Greifswald, als zentraler Versorger unserer Studierenden und Mitarbeiter, hat hier eine Schlüsselrolle inne.

 

Die Einführung von Initiativen zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung, wie beispielsweise die Nutzung der App "Too Good To Go" (TGTG), bietet dem Studierendenwerk eine hervorragende Möglichkeit, dieser Verantwortung gerecht zu werden. TGTG ermöglicht es Gastronomiebetrieben, überschüssige, aber einwandfreie Lebensmittel kurz vor Ladenschluss zu einem vergünstigten Preis an Abholer abzugeben. Dies kommt nicht nur der Umwelt zugute, sondern bietet auch unseren Studierenden eine kostengünstige und nachhaltige Option zur Verpflegung. Angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten für Studierende ist dies ein nicht zu unterschätzender sozialer Aspekt. Die Teilnahme würde das Engagement der Universität für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung sichtbar machen und das Image des Studierendenwerks als modernen, umweltbewussten und sozial engagierten Dienstleister stärken.

 

2. Umsetzungsmöglichkeiten für das Studierendenwerk Greifswald

 

Die Integration von Maßnahmen zur Lebensmittelrettung muss sorgfältig geplant werden, um rechtliche, hygienische und betriebswirtschaftliche Anforderungen zu erfüllen. Hier sind die Möglichkeiten, die das Studierendenwerk in Betracht ziehen sollte:

 

2.1. Kooperation mit "Too Good To Go" (TGTG)

 

Die Zusammenarbeit mit TGTG bietet einen etablierten Rahmen und eine breite Nutzerbasis.

 

Vorteile:

Etablierte Plattform und Reichweite: TGTG verfügt über eine große Nutzergemeinschaft und eine bewährte technische Infrastruktur, die den Vermarktungsaufwand für das Studierendenwerk minimiert.

Einfache Handhabung: Die App-basierte Lösung ist benutzerfreundlich für beide Seiten – Betriebe und Konsumenten.

Bekanntheitsgrad: Viele Studierende sind bereits mit TGTG vertraut, was die Akzeptanz erleichtert.

Positives Image: Die Teilnahme sendet ein klares Signal für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung.

Betriebswirtschaftliche Aspekte: TGTG erhebt eine Provision pro verkaufter "Tüte". Das Studierendenwerk muss intern kalkulieren, ob der Erlös pro Tüte die direkten Kosten der geretteten Lebensmittel und den geringen Personalaufwand für das Packen der Tüten deckt und ob die Verluste durch die Lebensmittelverschwendung signifikant reduziert werden. Eine genaue Prognose der Lebensmittelüberschüsse ist entscheidend, um die richtige Menge an Überraschungstüten anzubieten und sowohl Über- als auch Unterangebot zu vermeiden.

Hygienische und Rechtliche Aspekte: Die Einhaltung der Kühlkette, lebensmittelrechtliche Vorschriften (insbesondere Allergenkennzeichnung und Einhaltung des MHD/Verbrauchsdatums) und die HACCP-Grundsätze sind zwingend erforderlich. Das Personal muss entsprechend geschult werden. Die Verpackung muss lebensmittelecht und transportgeeignet sein. Das Studierendenwerk bleibt für die Lebensmittelsicherheit haftbar.

 

2.2. Prüfung einer "UniNow"-Integration oder eines Alternativmodells

 

Neben TGTG sollte das Studierendenwerk auch alternative oder ergänzende Modelle prüfen:

 

Integration in UniNow: Die App "UniNow" ist bei Studierenden bereits weit verbreitet und könnte als Kanal für Lebensmittelrettungsaktionen dienen.

Vorteile: Direkter Zugang zur Zielgruppe, keine Provision an externe Anbieter, Möglichkeit der individuellen Gestaltung des Angebots.

Herausforderungen: Entwicklung einer eigenen Funktionalität zur Abwicklung des Verkaufs und der Logistik, eigener Marketingaufwand zur Bewerbung des Angebots innerhalb der App. Dies erfordert technische Expertise und Ressourcen.

Eigenes alternatives Modell: Das Studierendenwerk könnte ein komplett eigenes System entwickeln, z.B. einen "Resteverkauf" zu festen Zeiten mit stark reduzierten Preisen oder die Ausgabe von "Gericht des Tages"-Resten zu einem symbolischen Betrag direkt in den Mensen.

Vorteile: Volle Kontrolle über Preise, Prozesse und Kommunikation, keine Provisionszahlungen.

Herausforderungen: Hoher Organisations- und Kommunikationsaufwand, geringere Reichweite als etablierte Plattformen, möglicherweise geringere Akzeptanz bei den Studierenden ohne App-Anbindung. Ein solches Modell würde eine umfassende Logistik für Bestellungen, Zahlungen und Abholung erfordern.

 

3. Begründung und Empfehlung

 

Die Einführung von Maßnahmen zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung im Studierendenwerk Greifswald ist aus mehreren Gründen dringend geboten und vorteilhaft:

 

Nachhaltigkeit und Umweltschutz: Es ist ein aktiver Beitrag zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks der Universität. Jede gerettete Mahlzeit spart Ressourcen und reduziert Emissionen. Dies entspricht dem erklärten Ziel der Universität, nachhaltige Praktiken zu fördern.

Wirtschaftlichkeit: Obwohl TGTG oder alternative Modelle einen gewissen Aufwand bedeuten, helfen sie, unvermeidbare Lebensmittelüberschüsse zu monetarisieren, statt sie als Totalverlust abschreiben zu müssen. Dies kann langfristig zu einer Optimierung der Betriebsabläufe und einer Reduzierung der Entsorgungskosten führen.

Soziale Verantwortung: Die Möglichkeit, qualitativ hochwertige Lebensmittel zu einem vergünstigten Preis zu erwerben, kommt insbesondere Studierenden mit knappem Budget zugute. Dies ist ein wichtiger Aspekt der sozialen Gerechtigkeit und der Unterstützung unserer Studierendenschaft.

Imagegewinn und Attraktivität: Die Universität und das Studierendenwerk positionieren sich als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung. Dies stärkt die Attraktivität für Studieninteressierte und bindet die aktuelle Studierendenschaft stärker an die Institution. Es fördert zudem die Sensibilisierung für Lebensmittelwertschätzung innerhalb der gesamten Universitätsgemeinschaft.

Praxiserfahrung: Das Studierendenwerk kann wertvolle Erfahrungen im Management von Lebensmittelüberschüssen sammeln und Best Practices entwickeln, die möglicherweise auch auf andere Einrichtungen übertragbar sind.

Empfehlung:

 

Ziel ist es, das für Greifswald am besten geeignete Modell zu identifizieren und zeitnah umzusetzen, um bereits im nächsten Semester einen aktiven Beitrag zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung zu leisten. Eine enge Zusammenarbeit mit dem AStA und den Nachhaltigkeitsinitiativen der Universität ist dabei wünschenswert, um die Studierenden bestmöglich einzubinden.


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